Wissenschaftliche Expertise
Wissenschaftlich begleitet wird der Puls-Check von Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, der bereits 2024 Teil des Expertenteams der Schörghuber Zukunftsstudie war.
Groß war das Interesse an den Ergebnissen unserer Untersuchung, auf die wir von vielen Seiten angesprochen wurden. Grund genug also, uns auch weiterhin mit der Generation von morgen auseinanderzusetzen – und dabei angesichts aktueller Entwicklungen zusätzlich einen ganz neuen Bereich zu beleuchten.
Die diesjährige Studie ist ein Puls-Check. Wir wollten – ein Jahr nach der ersten Studie – wissen, wo sich Trends verstärken oder neue Entwicklungen auftun. Und wir haben uns entschieden, ein ganz neues Themenfeld zu behandeln: Ein Feedback auf die erste Studie von 2024 war die Frage, warum wir den Bereich „Politik“ ausgespart haben. Zum damaligen Zeitpunkt war es unsere Absicht, zunächst einmal die Bereiche zu untersuchen, auf die wir mit unserem Unternehmen selbst Einfluss nehmen können: Arbeit, Wohnen, Mobilität und Konsum. Doch die großen Ereignisse des vergangenen Jahres – die anhaltenden Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine, der Bruch der Ampelkoalition, die Wahlergebnisse in den ostdeutschen Bundesländern, die Präsidentschaftswahl in den USA und die Eintrübung der Konjunktur in Deutschland – waren so dominant, dass wir uns die Frage gestellt haben, welchen Einfluss sie auf die Zukunftserwartung der Generation Future haben. Auf diese Themen haben wir daher im Puls-Check den Schwerpunkt gelegt.
Mit 30 Jahren gehöre auch ich der „Generation Future“ an. Daher ist es für mich persönlich umso spannender zu sehen, in welchen Ergebnissen unserer Studie ich ein Stück von mir selbst wiederfinde. Da ist zum einen sicher die enge Verbundenheit zu traditionellen Werten und zur Familie zu nennen. Ich freue mich aber außerdem, dass sich die Mehrheit meiner Generation ungeachtet der herausfordernden Großwetterlage genau wie ich ein insgesamt positives Bild von der Zukunft bewahrt hat. Darauf lässt sich aufbauen!
Der Puls-Check knüpft an die erste Zukunftsstudie der Schörghuber Gruppe zur „Generation Future“ aus dem Jahr 2024 an. Das Ziel ist es, einen Blick in die Zukunft zu werfen: Was beschäftigt junge Menschen von heute mit Blick auf morgen? Wie wollen sie wohnen? Wie beeinflusst Nachhaltigkeit ihr Konsumverhalten? Wovor haben sie Angst? Die Ergebnisse liefern Aufschluss, wie sich unsere Gesellschaft in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiterentwickeln wird und wie Unternehmen und Politik aktiv daran mitwirken können – zum Beispiel bei der Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs, bei Hilfen für Berufseinsteiger, bei der Förderung eines nachhaltigen Konsums oder bei Planungen im Städtebau.
Die Studie gliedert sich in sechs thematische Bereiche, die die Einschätzung junger Menschen mit Blick auf ihre Zukunft abfragen: Wohnen, Arbeiten, Konsum, Mobilität, Allgemeine Zukunftserwartung und Politik. Der Bereich Politik kommt bei diesem Puls-Check neu hinzu: Er beschäftigt sich aus aktuellem Anlass mit der Frage, inwieweit die großen gesellschaftspolitisch bestimmenden Themen wie die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, die Wahlen in den USA, die vorgezogenen Bundestagswahlen, die konjunkturelle Lage in Deutschland sowie das Erstarken extremer Parteien auf regionaler, Landes- und europäischer Ebene die Zukunftserwartung junger Menschen beeinflussen.
Datenbasis für diese Studie stellt eine nach Alter, Region und Geschlecht repräsentative Befragung von 2.000 in Deutschland lebenden Menschen im Alter von 16 bis 35 Jahren dar. Die Befragung wurde im Zeitraum von Ende Oktober bis Mitte November 2024 vom Marktforschungsunternehmen Kantar in Form von Online-Interviews durchgeführt. Um Entwicklungen zwischen den unterschiedlichen Altersgruppen herausarbeiten zu können, wurde die Stichprobe nach Alter unterteilt – in vier Gruppen bzw. in die beiden Generationen Y (von 26 bis 35 Jahre) und Z (von 16 bis 25 Jahren).
Der Puls-Check 2025 verfolgt zwei Ziele: Zum einen sollen die Ergebnisse der ersten Studie überprüft und ggf. neue Erkenntnisse in den bisherigen Studienbereichen gewonnen werden. Zum anderen wird mit dem Bereich „Politik“ ein neues Themenfeld bearbeitet, das viele aktuelle Entwicklungen aufgreift.
Hier geht es zur Schörghuber Zukunftsstudie aus dem Jahr 2024. Sie beschäftigt sich in den fünf Themenfeldern Wohnen, Arbeiten, Mobilität & Reisen, Konsum und Allgemeine Zukunftserwartung mit der Generation Future.
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Mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Kindheits- und Jugendforschung bringt der renommierte Wissenschaftler Prof. Dr. Klaus Hurrelmann wertvolle Impulse in die Studie ein – für die Erarbeitung des Fragebogens und natürlich für die Bewertung der Ergebnisse.
Prof. Dr. Klaus Hurrelmann ist Senior Professor of Public Health and Education an der Hertie School – University of Governance, Berlin und einer der führenden deutschen Bildungsforscher. Über die vergangenen 40 Jahre hat er seinen wissenschaftlichen Fokus auf junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren gerichtet.
Ob es die Chancen auf einen sicheren Job sind oder die Frage, ob das Wohnen wieder günstiger wird: Im Vergleich zur Befragung des vergangenen Jahres zeichnen sich einige Entwicklungen ab, die darauf schließen lassen, wie sehr die aktuelle Lage in Deutschland und der Welt die junge Generation beschäftigt.
So befürchtet die Hälfte der Befragten, dass die Situation auf dem Wohnungsmarkt weiter angespannt bleibt. Ebenfalls die Hälfte glaubt, dass es angesichts der aktuellen konjunkturellen Entwicklung in Zukunft für Berufseinsteiger schwerer wird, einen Job zu finden – mehr als ein Viertel sieht sich sogar selbst davon betroffen und gibt an, den Job verloren zu haben.
Der Puls-Check 2025 beschäftigt sich unter anderem auch mit dem Aus der Ampel-Regierung. Fast zwei Drittel der Befragten zeigt sich enttäuscht von den Akteuren, die verantwortlich für das Scheitern der Regierung in Berlin sind: Die junge Generation hätte von der Bundesregierung erwartet, dass sie „in der Lage ist, zum Wohl des Landes konstruktiv zusammenzuarbeiten“. Dass dies anders empfunden wird, liegt nach Meinung der Hälfte der Befragten daran, dass die Politiker ihre parteipolitischen Interessen über das Wohl des Volkes gestellt haben.
Gleichwohl ist ebenfalls die Hälfte der Befragten der Meinung, dass es richtig von den drei Ampel-Parteien war, ihre Koalition zu beenden. An diesen Aussagen zeigt sich, wie wichtig der Generation Future Aspekte wie Glaubwürdigkeit und Aufrichtigkeit in der Politik sind – und wie wenig sie diese Attribute im politischen Geschehen ganz offensichtlich wiederfindet. Denn dass sich das Aus der Regierung auf sie persönlich oder auf Wirtschaft und Gesellschaft auswirkt, befürchtet nur rund ein Drittel.
Dazu Prof. Dr. Hurrelmann: „Die Enttäuschung ist bei den jungen Leuten deshalb sehr groß, weil die drei Parteien der Ampel-Regierung bei der letzten Wahl von ihnen jeweils besonders stark gewählt wurden. Die Themen, wegen der sie diese drei Parteien gewählt haben, sind nach Einschätzung der jungen Leute aber nicht effektiv bearbeitet worden.“
Mit Blick auf die vorgezogene Bundestagswahl und kommende Wahlen ist dies ein Warnsignal an die Parteien. Mittelfristig könne dies zu einem tiefen Vertrauensverlust auch gegenüber künftigen Regierungen führen. Die starke Resonanz für die Parteien AfD und BSW gerade auch in der Generation Future deute schon darauf hin, so Hurrelmann.
Auch die Präsidentschaftswahl in den USA mit dem Wahlsieg von Donald Trump hat die Menschen in Deutschland beschäftigt. Die Generation Future hat zur Wahl von Donald Trump eine eindeutige Meinung: Fast zwei Drittel (60 %) sorgen sich angesichts seines Wahlsieges um die Stabilität in der Welt. Dass er für Entspannung bei den internationalen Konflikten sorgen wird, glauben hingegen nur 38 %. Noch skeptischer sind die jüngsten Befragten: In der Gruppe der 16- bis 20-Jährigen, den jüngeren Vertretern der Generation Z, liegt der Wert bei nur 31 %. Auch denken in dieser Altersgruppe nur 27 %, dass der richtige Kandidat gewonnen hat.
Die Wahlen in Ostdeutschland beschäftigen die Generation Future: Beim Blick auf die Ergebnisse der Landtagswahlen im vergangenen Jahr sieht die jungen Menschen in Deutschland Auswirkungen sowohl für die Gesellschaft als auch für sich selbst.
So geben 59 % der Befragten an, dass sie sich auf Grund der Wahlergebnisse um die Entwicklung in Deutschland sorgen. Und mehr als jeder Dritte sagt sogar, dass die politischen Verhältnisse in einem Bundesland seine Entscheidung beeinflusst, ob er dort leben oder arbeiten würde. Dass Parteien wie AfD oder BSW die Probleme in Deutschland am ehesten lösen können, meinen immerhin 36 % – ein Wert, der in der Generation Y noch einmal deutlich höher ausfällt (40 %) als in der Generation Z (32 %).
Die Sorge vor den Auswirkungen von Kriegen ist in der Generation Future nicht zu übersehen, wie der Puls-Checks anhand der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten aufzeigt. „Es wird zu wenig an einer diplomatischen Lösung gearbeitet“, sagt mehr als die Hälfte der Befragten über den Krieg im Nahen Osten.
Weniger als ein Drittel fordert ein Eingreifen der NATO in der Ukraine. Für Prof. Dr. Klaus Hurrelmann deutet das darauf hin, dass die Generation Future eine direkte Verbindung zu sich selbst befürchtet: „Hier kann man erkennen, wie verunsichert die jungen Leute durch das Geschehen im Kriegsgebiet sind. Im Hintergrund schwingt für sie immer die Sorge mit, dass im Falle einer Ausweitung des Krieges sie als junge Generation zum Kriegsdienst herangezogen werden könnten.
Bereits die erste Zukunftsstudie der Schörghuber Gruppe im Jahr 2024 hat ein solides Wertefundament identifiziert, das junge Menschen trotz herausfordernder Zeiten positiv in die Zukunft blicken lässt. Dieser fast schon biedermeierliche Optimismus spiegelt sich auch im diesjährigen Puls-Check wider. Er lässt erkennen, dass sich die jungen Menschen nicht in ihrer Grundhaltung erschüttern lassen. Im Gegenteil: Die Untersuchung zeigt, wie pragmatisch und realistisch diese Generation mit den Herausforderungen der Gegenwart umgeht. Sie lässt sich nicht von einer grundsätzlich positiven Einstellung zur Zukunft abbringen.
Der Puls-Check deckt zugleich eine bislang noch nicht untersuchte Seite der Generation Future auf: Junge Menschen in Deutschland sind nicht nur außerordentlich stark politisch interessiert, sondern setzen ihre hohen Wertemaßstäbe, die bereits die Ergebnisse der Studie von 2024 prägten, auch im Themenfeld Politik an.
Die eigenen vier Wände sind Ausgangspunkt dieser Studie über das Leben junger Menschen zwischen Schule, Studium, Beruf und Freizeit. Die Antworten auf die Frage, wie junge Menschen in den nächsten fünf bis zehn Jahren wohnen möchten, zeigen ein eher traditionelles Bewusstsein (s. Grafik). Mit insgesamt 74 Prozent liegen die klassische Mietwohnung und das Hauseigentum weit vor allen anderen Wohnformen.
Auffällig ist, dass das Haus als Mietobjekt jedoch mit weniger als 10 Prozent rangiert – und die Wohnung als Eigentum bei lediglich rund 15 Prozent. Das lässt den Schluss zu, dass für jungen Menschen Haus und Wohnung Immobilienformen sind, in die sie langfristig investieren möchten: Wenn schon Haus, dann soll es das eigene sein. Wenn Wohnung, dann nur auf Zeit und für bestimmte Lebensabschnitte. Zwar lässt sich bei der Generation Z mit 16 Prozent eine leichte Tendenz zur Eigentumswohnung erkennen (gegenüber der älteren Generation Y mit 13 Prozent), dennoch kann allgemeingültig die Wohnung überwiegend als eine Art Übergangsform herausgelesen werden.
Im Bereich Wohnen beschäftigt sich die Studie darüberhinaus mit den unterschiedlichen Wohnformen, die die Befragten präferieren – vom allein Wohnen bis zum Leben im Familienverbund. Sie gibt Aufschluss darüber, ob die jungen Menschen lieber auf dem auf dem Land oder in der Großstadt leben und ob der allgemeinen Wohnungsnot durch kleinere Wohneinheiten und den Verzicht auf Platz begegnet werden kann.
Für die meisten Menschen in Deutschland ist die berufliche Arbeit essenziell für ihre Existenz. Darüber hinaus verleiht sie Wertschätzung, ermöglicht Selbstverwirklichung und verschafft ein Gefühl der Zugehörigkeit– zu Kolleg*innen und zu einem großen Ganzen. Dennoch kann der Job auch belastend sein und gesundheitliche Probleme verursachen. Wie Arbeit von jungen Menschen aktuell empfunden wird, zeigt die Gesamtübersicht (s. Grafik).
Dass Arbeit Freude machen soll, liegt mit 85 Prozent wenig überraschend auf Platz eins. Doch das ist für einen Großteil der Befragten lediglich ein Idealbild, das sie in der aktuellen Arbeitswelt so nicht wiederfinden: 72 Prozent empfinden Arbeit als „notwendiges Übel“, um Geld zu verdienen. Viel konträrer könnten die beiden meistgenannten Aussagen zu Arbeit und Beruf nicht sein. Es ist ein höchst aussagekräftiges Stimmungsbild zweier Generationen im Wechselspiel von Wunsch und Wirklichkeit. Auffallend ist, dass die jüngere Generation Z die Option „notwendiges Übel“ mit 75 Prozent sogar noch häufiger nennt. Gerade die Menschen, die aktuell zur Schule gehen, studieren, eine Ausbildung machen oder bereits erste Schritte ins Berufsleben gemacht haben, sehen im aktuellen Arbeitsmodell eher eine Pflicht als die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung. Ein Großteil derjenigen, die dem Arbeitsmarkt der nächsten 40 bis 45 Jahre zur Verfügung stehen wird, wünscht sich offensichtlich Alternativen, die mehr ihren persönlichen Prioritäten entsprechen. Dies belegt auch die bei dieser Generation stark ausgeprägte Tendenz, dass Arbeit einem höheren Ziel dienen sollte.
Im Weiteren fragt „Generation Future“ nach den Gründen, warum junge Menschen Geld erwirtschaften wollen, und nach Arbeitsmodellen der Zukunft. Auch der Frage, was einen attraktiven Arbeitgeber ausmacht, geht die Studie nach.
Der Blick auf die genutzten Verkehrsmittel gibt Einblick in die bevorzugte Art der Mobilität zwischen Wohnort und allgemeinen Fahrtzielen: Der eigene PKW wird im Schnitt fast doppelt so häufig genutzt wie der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV).
Bei der Generation Y ist das private Auto sogar dreimal beliebter als Bus, Straßenbahn oder Zug. Bei der Generation Z zeigt sich dagegen eine deutliche Verschiebung hin zum ÖPNV: Auch wenn das Auto bei dieser Altersgruppe das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel ist, sind die Unterschiede zur Generation Y klar zu erkennen.
Weiter zeigt die Studie, dass mehr Frauen als Männer das eigene Auto nutzen (39 zu 34 Prozent). Dies lässt sich darauf zurückführen, dass Frauen häufiger als Männer komplexere Wege zu bewältigen haben, die mit der Flexibilität und Transportfunktion des eigenen Pkw besser umgesetzt werden können. Denn in Deutschland liegt nach wie vor eine stärkere Verantwortlichkeit bei Frauen, wenn es um Kinderbetreuung (Fahrten zur Kita, Schule oder Freizeitaktivität) oder andere Care-Arbeit wie Einkaufen, Umsorgung der älteren Generation oder Arztbesuche geht.
Beim Thema Reisen präsentiert sich ein aus wissenschaftlicher Sicht bekanntes Bild (s. Grafik): Obwohl innerdeutsche Reisen hier auf Platz eins rangieren, stehen bei den jungen Generationen Fernreisen mit Freunden, Lebenspartner*innen oder der Familie mit Kindern trotz Umweltbewusstsein und Klimakrise weiterhin hoch im Kurs.
Der Bereich Zukunftserwartungen unserer Studie zeigt, dass junge Menschen in ihrem persönlichen Handeln durchaus einen wichtigen Hebel sehen, um die Folgen der Klimakrise abzuschwächen oder sie gar zu überwinden.
Dennoch sind sie wenig entschlossen, wenn es um Veränderungen ihres persönlichen Konsumverhaltens geht: 40 Prozent geben an, „teils, teils“ ihr persönliches Konsumverhalten ändern zu wollen, um die Umwelt zu schonen. Jede*r Sechste jedoch will das wenig oder gar nicht tun. In keiner Alters- oder Geschlechtergruppe findet sich eine Mehrheit, die ihr persönliche Verhalten stark oder sehr stark zugunsten des Umweltschutzes verändern will.
Bewusste Ernährung ist für viele Befragte ein sinnvoller Hebel für den Umweltschutz. Ob der Konsum regionaler Lebensmittel, mehr Bioprodukte oder die Verringerung von Fleischkonsum: Hier stimmen die Befragten mehrheitlich zu. Und auch bei der Frage, welche Maßnahmen insgesamt die wirkungsvollsten sind, um Umweltbelastungen zu reduzieren, wird die Förderung des Konsums lokaler Lebensmittel am häufigsten genannt (s. Grafik). Frauen befürworten neun der zehn genannten Maßnahmen signifikant stärker als Männer. Dass der Mensch keinen Einfluss auf das Klima hat, meinen 10 Prozent der Befragten. Diese Option findet übrigens mit zunehmendem Alter immer mehr Zustimmung.
In diesem Bereich wurden verschiedene ergänzende Facetten der Zukunftsbetrachtung untersucht, die nicht bereits Gegenstand der vorherigen Bereiche waren. Dazu zählen übergeordnete Themen wie die Klimakrise, nachhaltige Lebensführung und Ängste.
Aber auch die Vorstellungen zum Leben in einer Partnerschaft und Familie – in Verbindung mit dem Kinderwunsch – monetäre Ziele für das Leben, die Frage nach dem Lebensglück und allgemeine Erwartungen an die Zukunft sind Gegenstand der Analyse.
Die Klimakrise ist eines der drängenden Themen unserer Gesellschaft. Bündnisse wie „Fridays for Future“ oder „Die letzte Generation“ zeigen, wie sehr sich hier gerade jüngere Menschen für die Zukunft engagieren. Etwa die Hälfte der Befragten hält den persönlichen Beitrag für den wichtigsten Baustein, um die Klimakrise zu überwinden oder abzuschwächen (s. Grafik). Ohne eigenes Zutun, so die Mehrheit, lasse sich die Klimakrise nicht in den Griff bekommen. Damit sehen deutlich mehr Befragte sich und ihre Mitmenschen in der Verantwortung und erhoffen keine entscheidenden Impulse von der Politik (39 Prozent). Gerade die Vertreter der Generation Z, denen allgemein eine sehr starke persönliche Identifikation mit dem Thema Klimawandel nachgesagt wird, stimmt weniger häufig zu, einen eigenen Beitrag leisten zu müssen, und sieht stattdessen die Politik deutlich stärker in der Pflicht.